Jahresbericht
2022
«Ich freue mich sehr, dass Justitia 4.0 in grossen Schritten vorankommt.»
Das Projekt Justitia 4.0
Das Projekt Justitia 4.0 verfolgt im Auftrag der Justizdirektorinnen und -direktoren und der Justizkonferenz die Digitalisierung der Schweizer Justiz. Die Anwaltschaft ist ebenfalls am Projekt beteiligt. Ziel des Gesamtprojektes ist es, die heutigen Papierakten durch elektronische Dossiers zu ersetzen. Der Rechtsverkehr zwischen den verschiedenen Verfahrensbeteiligten und die Akteneinsicht sollen künftig in allen Verfahrensabschnitten des Zivil-, Straf- und Verwaltungsgerichtsverfahrens elektronisch über die sichere Plattform «Justitia.Swiss» erfolgen.
Betroffen sind über 15'000 Mitarbeitende der Gerichte und Staatsanwaltschaften auf allen föderalen Stufen, sowie rund 12'000 Anwältinnen und Anwälte und deren Personal. Die Justizvollzugsbehörden werden ebenfalls über die Justizplattform «Justitia.Swiss» kommunizieren.
Parallel zum Projekt Justitia 4.0 wird eine gesetzliche Grundlage für die Einführung eines Obligatoriums für die elektronische Kommunikation und für die elektronische Aktenführung erarbeitet. Für den Gesetzgebungsprozess liegt die Federführung beim Bundesamt für Justiz.
Für die Justizbehörden wird zudem eine eJustizakte-Applikation (JAA) entwickelt oder beschafft, deren Funktionen die effiziente und benutzerfreundliche Verwaltung, Bearbeitung und Übermittlung einer elektronischen Akte erlauben.
Mit den Zuschlägen für die Entwicklung und den Betrieb erreichte dieses Projekt im Berichtsjahr einen Meilenstein. Anschliessend wurden die Grundlagen für die Entwicklung einer Grundversion der Plattform «Justitia.Swiss» geschaffen.
Mehr erfahrenDie Initialisierungsphase der JAA schritt 2022 dank mehrerer Aktivitäten in grossen Schritten voran. Dabei konnten die wichtigsten Anforderungen festgelegt und die Machbarkeitsstudie weitergeführt werden.
Mehr erfahrenKennzahlen
Quelle beider Statistiken: CEPEJ-STAT, Datenerhebung 2020
Der ICT-Index der Europäischen Kommission für die Effizienz in der Justiz umfasst Fragen in den Bereichen technische Unterstützung bei der Entscheidfindung, Gerichts- und Fallmanagement, Technologien für die Kommunikation zwischen Gerichten und Verfahrensbeteiligten.
Um die von der Digitalisierung der Schweizer Justiz Betroffenen aktiv zu begleiten, gleiste das Projektteam 2022 diverse Massnahmen auf. Mit dem Kickoff wurde das Ambassadoren-Programm offiziell gestartet.
Mehr erfahrenDamit der Weg zum Recht in Zukunft nicht mehr über Papierberge führt, wird im Rahmen von Justitia 4.0 neben den Projekten auch in weiteren Bereichen sehr aktiv gearbeitet. Zentral sind dabei das Thema Kommunikation, die gesetzlichen Grundlagen rund um die elektronische Kommunikation in der Justiz sowie die hohen Sicherheitsanforderungen.